01.10.2013

Eberhard Dieckmann

Prof. Dr. sc. phil. Eberhard Dieckmann



Professor Dr. E. Dieckmann lebt seit über 50 Jahren in Berlin Hohenschönhausen. Er wohnte und wohnt jetzt in Alt-Hohenschönhausen, verbrachte aber auch viele Jahre in einem Plattenbau.

Nach einer langjährigen Tätigkeit als Redakteur und Lektor im Verlag „Rütten & Loening“ Berlin, war Professor E. Dieckmann von 1961 bis 1991 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut der Akademie der Wissenschaften der DDR tätig. In dieser Zeit profilierte er sich vor allem als einer der bekanntesten Tolstoi-Forscher der DDR und war (gemeinsam mit G. Dudek) Herausgeber der umfangreichsten deutschen Tolstoi-Ausgabe in 20 Bänden (Lew Tolstoi. Gesammelte Werke in zwanzig Bänden. Rütten & Loening. Berlin 1964-1978).
Im Jahre 1984 erfolgte seine Habilitation zum Thema Polemik um einen Klassiker.  Lew Tolstoi im Urteil seiner russischen Zeitgenossen (veröffentlicht: Berlin 1987).
Auch nach der Wende hielt er Vorträge und Vorlesungen zu Tolstoi in Heidelberg, Tübingen, Trier, Mannheim, Düsseldorf, Göttingen, Moskau, Berlin. Forschungen zu Tolstoi in Deutschland.
Beteiligt sich seit 2009 am Kulturleben in Hohenschönhausen, engagiert sich vor allem im studio im hochhaus. In den Jahren 2010 und 2011 fand ein Vortragszyklus über Tolstoi unter seiner Leitung und maßgeblichen Beteiligung statt.

Professor Dieckmann bedauert, dass durch finanzielle Kürzungen im Bereich Kultur in den letzten Jahren aus seiner Sicht immer weniger hochwertige kulturelle Veranstaltungen durchgeführt werden können. Er würde die Initiierung eines kulturrunden Tisches für Berlin-Hohenschönhausen begrüßen.
Seiner Überzeugung nach ist das in Hohenschönhausen ansässige künstlerische und kulturelle Potential enorm, wird aber leider nicht ausreichend in den Medien reflektiert, wie u. a. ein in der Berliner Zeitung vom 26. Juli 2013, S. 3 (Autor Rudolf Novotny) abgedruckter Artikel zu Hohenschönhausen zeigte. In diesem Artikel kann man Zeilen lesen wie:
Überall Platte und Beton – Berlin-Hohenschönhausen hat ein schlechtes Image … Auf dem Weg zur Ribnitzer Straße sieht man weitere Bewohner. Die meisten Männer tragen mindestens zwei Tätowierungen, die meisten Frauen mindestens zwei Haarfarben, die mit etwas Pinkfarbenem kombiniert werden. Pinke Gürtel, pinke Tops, pinke Kinderwagen. Hohenschönhausen erscheint hier wie ein begehbares RTL 2.
Prof. Dieckmann äußerte sich dazu so:
Leider werde die „Platte“ allzu oft ausschließlich mit prekären Arbeits- und Lebenssituationen gleichgesetzt, wobei man ein künstlerisches oder kulturelles Leben überhaupt nicht vermute. Orte, wie das studio im hochhaus sind gerade deshalb wichtig, weil sie zeigen, dass auch die Bewohner einer Plattenbausiedlung ein reges Interesse an Kunst und Kultur haben und ihnen, auch ohne lange Fahrtwege in Kauf zu nehmen, diese Teilhabe ermöglicht werden sollte.   

Foto: Uwe Seibt

Links:

 
   

Keine Kommentare: