01.10.2013

Conny Höflich

Conny Höflich



Die Arbeit "Bye-bye, Belyn" der Fotografin Conny Höflich ist vom 28.07. bis 11.10.2013 in der Ausstellung „Zwei Stunden nach Berlin. Jugendliche in einem Dorf in Brandenburg und in Berlin Spandau“ im studio im hochhaus in Berlin Hohenschönhausen zu sehen.
"Bye-bye, Belyn" erzählt von dem Leben Jugendlicher auf dem Land durchaus in einem optimistischen Kontext und der nachdenkliche Blick des Betrachters führt dabei zu einer inneren philosophischen Reflexion, die in der Peripherie auch unentdeckte Potentiale erkennbar macht.
Die von der Fotografin in dem Dorf empfundene Stille manifestiert sich in zuweilen beinahe ikonographisch wirkenden Momentaufnahmen (z. B. „Mädchen vor Spiegel“, „Mädchen mit Tracht“, „Junger Mann stehend in der Küche“). Damit werden die dargestellten Jugendlichen gleichsam in eine „Zeitlosigkeit“ versetzt, die auch und gerade für ein die Peripherie (Hohenschönhausen) bewohnendes Publikum Identifizierungsmuster schafft. Die auf den ersten Blick, auch durch die schwarz-weiß Fotografie zunächst provozierte Melancholie, wie etwa in dem vom Grau dominierten Bild „Fliegende Schwäne“ weicht einer durch genaues Hinsehen gelösten Stimmung (ein Schwan wirkt wie ein in die Luft springender Mensch, die Flügelenden sind ganz hell). Der Betrachter wird also geradezu zum sich Vertiefen inspiriert und entdeckt in den vielfältigen Grauabstufungen letztendlich das Pleroma der tatsächlichen Lebensfülle.
(Interpretation PD Dr. Björn Seidel-Dreffke) 

Conny Höflich wurde 1972 in Freiberg /Sachsen geboren und wuchs in Berlin Ost auf. Die Wendezeit erlebte sie als Jugendliche in Hohenschönhausen. Sie studierte Humanmedizin an der Humboldt-Universität zu Berlin und berufsbegleitend Fotografie an der Schule "Fotografie am Schiffbauerdamm" und in der Meisterklasse Arno Fischer an der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Fotografin in Berlin.
Die Fotografin präsentierte ihre Arbeiten bisher in mehreren Einzel- und Gruppenausstellungen und ist Autorin mehrerer Publikationen. Weitere Informationen finden sich auf ihrer Website.     

Foto: Uwe Seibt

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